BURG DEUTSCHLANDSBERG
- 3. Nov.
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Aktualisiert: 5. Nov.
Ein Besuch auf der Burg Deutschlandsberg
41 Schlösser und Burgen in Österreich und Slowenien gehören zu der sogenannten Schlösserstraße, 22 davon befinden sich in der Steiermark. Auch die Burg Deutschlandsberg gehört dazu – und obendrein ist sie noch eines der Wahrzeichen der Stadt und ein beliebtes Ausflugsziel für alle Altersklassen.
Ein Besuch auf der Burg Deutschlandsberg ist wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit – und zugleich ein echtes Highlight mitten im Schilcherland. Schon beim Aufstieg durch den alten Schlosswald spürt man, dass hier Geschichte lebendig wird. Der Weg führt vorbei an jahrhundertealten Bäumen, begleitet vom Rauschen des Laßnitzbaches, bis sich schließlich die mächtige Burganlage über den Baumwipfeln erhebt. Wer sich aber den doch recht anstrengenden Aufstieg ersparen und nur die Burg besichtigen möchte, der kann beruhigt sein: Oben befindet sich direkt ein Parkplatz, sodass die Anfahrt mit dem Auto kein Problem darstellt. Ob zu Fuß oder mit dem Auto: oben angekommen wird man mit einem atemberaubenden Blick über Deutschlandsberg und die Weinberge des Schilcherlandes belohnt.
Majestätisch thront die Burg auf einem Felsen über dem Laßnitztal, rund 150 Meter über der Stadt. Ihre Ursprünge reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sie erstmals als „Lonsperch“ urkundlich erwähnt wurde. Errichtet wurde sie von den Erzbischöfen von Salzburg, die über Jahrhunderte großen Einfluss in der Region ausübten. Die Burg wurde strategisch günstig auf einem Felsrücken über der Laßnitz errichtet – eine ideale Position zur Überwachung des Tales und der Handelswege zwischen Graz und Kärnten.
Während der Türkenkriege im 16. Jahrhundert spielte die Burg eine wichtige Rolle als Schutz- und Rückzugsort für die Bevölkerung. Später, im 17. und 18. Jahrhundert, verlor sie zunehmend ihre militärische Bedeutung und wurde teilweise dem Verfall preisgegeben. Im 19. Jahrhundert begann man sich aber wieder für die historische Anlage zu interessieren. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten wurden im 20. Jahrhundert durchgeführt, heute präsentiert sich die Burg als wunderschön erhaltene Mittelalteranlage mit romanischen und gotischen Bauelementen, ergänzt durch neuere Restaurierungen.
Die Burg selbst ist heutzutage also beeindruckend gut erhalten: dicke Steinmauern, ein imposanter Turm und ein Burghof, der im Sommer oft Schauplatz kultureller Veranstaltungen ist. Besonders faszinierend ist das Burgmuseum „Archeo Norico“, das auf eindrucksvolle Weise die Geschichte der Region erzählt – von der Steinzeit bis ins Mittelalter.
Es zeigt über 5000 Jahre Kulturgeschichte mit Schwerpunkten auf der Ur- und Frühgeschichte, der mittelalterlichen Waffenkunst sowie der Hexenverfolgung in der Region. Besonders beeindruckend ist die Sammlung historischer Schwerter, Helme und Rüstungen. Auch für Kinder wird es dabei nicht langweilig, denn diese können sich auf einer Art Schnitzeljagd versuchen und an verschiedenen Stationen Fragen beantworten.
Nach dem Rundgang lädt das Burgrestaurant zum Verweilen ein. Auf der Panoramaterrasse genießt man hausgemachte steirische Schmankerl, während man den Blick über das Tal schweifen lässt. Das Restaurant präsentiert sich als „Haubenrestaurant“ mit Fokus auf hochwertige Gourmetküche, wobei Küchenchef Karl Christian Kollmann mit seinem Team internationale und österreichische Speisen mit regionalem Bezug kreiert.
Wer das mittelalterliche Flair nicht nur bei einem Tagesausflug genießen möchte, hat die Möglichkeit dort oben zu nächtigen. Das Burghotel befindet sich direkt auf der Burganlage und bietet Übernachtungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Zimmern und Suiten. Die Kombination von mittelalterlichem Ambiente und modernem Hotelkomfort macht den Aufenthalt besonders.
Die Burg Deutschlandsberg verbindet Geschichte, Kultur und Natur auf einzigartige Weise – ein Ort, an dem man spürt, wie eng Vergangenheit und Gegenwart im Herzen der Steiermark miteinander verwoben sind.
Das Burgareal ist ganzjährig und täglich zugänglich, das Museum hat von Anfang April bis Anfang November von Mittwoch bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet.
Beitrag verfasst von Jana Strunz-Fundner
